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Das Brücken-Center wird 20…

...und lässt uns hinter die Kulissen blicken

Mehr Zahlen…

Geburtstage sind etwas Besonderes, runde Geburtstage erstrecht. Zum 20. Geburtstag gibt es im Brücken-Center Ansbach nicht nur tolle Aktionen und Rabatte in den Verkaufsräumen, sondern fast schon exklusiv den Blick hinter die Kulissen. Das durften wir uns nicht entgehen lassen und haben uns heute, 4. September, um 10 Uhr zur ersten Führung an der Info-Zentrale eingefunden. Geschäftsführer Andreas Schmid ließ es sich nicht nehmen und zeigte den interessierten Besuchern bei einem Rundgang, was für einen reibungslosen und sicheren Betrieb eines Einkaufszentrums wie dem Brücken-Center Ansbach alles funktionieren muss.

Beeindruckend allein schon die Dimensionen, sprechen wir doch von einer Fläche von 49.000 qm mitten in der Stadt. Oder dass auf den 2.000 Parkplätzen pro Jahr 1,7 Millionen Pkw stehen.

Andreas Schmid erklärt uns, dass das Brücken-Center mit Fernwärme der Stadtwerke Ansbach versorgt wird, die das Heizwerk neben dem Aquella produziert. Wir erfahren, dass Kälte mit Wärme erzeugt wird und, dass sich die Mietflächen im Sommer auch mit frischer Nachtluft kühlen lassen. Dann dürfen wir das Notstromaggregat mit einer Motorleistung von 440 PS bewundern und entdecken während unserer Führung ein paar der 8.400 Sprinkler über unseren Köpfen.

Ein echtes Highlight, da noch weiter oben bzw. ganz oben, kam am Ende: Über den Dächern des Hauses bot sich uns bei bestem Wetter in allen Himmelsrichtungen ein phantastischer Blick über Ansbach. Aber auch bei weniger schönem Wetter kann seit letztem Jahr angenehm geshoppt werden: dank der licht- und luftdurchlässigen Überdachung, deren Konstruktion mit bis zu 14 Metern so hoch aufragt wie ein Bürohaus mit fast fünf Etagen. Das Kreuzgewölbe erreicht mit seinen 35 Meter langen Bögen die Spannweite eines Airbus 320 (34,09 m) und nur die Stahlstützen wiegen mit 280 Tonnen so viel wie rund 200 VW Golf Sportsvan. Die verarbeiteten 1.300 Scheiben mit Sonnenfilter würden für 40 bis 50 taghelle Einfamilienhäuser ausreichen.

…weniger zahlen

Bei so vielen beachtlichen Zahlen beeindruckt uns heute nicht mehr viel…vielleicht abgesehen von den dicken Prozenten in den Brücken-Center-Geschäften anlässlich des Jubiläums, die wir jetzt noch näher unter die Lupe nehmen.

Happy, birthday, Brücken-Center, auf die nächsten 20!

Wer bei den Führungen nicht dabei sein konnte, aber trotzdem noch mehr Fakten und Zahlen en détail wissen will, für den haben wir am Ende dieses Artikels nach den Fotos noch einen Überblick über die Technik „dahinter“ zusammengestellt.

Anlagentechnik Lüftungsanlage

  • Exemplarisch für die Lüftungsanlagen im Brücken-Center: Mietfläche „TC Buckenmaier“. In dieser Funktion und Ausführung sind alle im Brücken-Center befindlichen Lüftungsanlagen.
  • Technische Einrichtung, um Betriebsräume Außenluft zuzuführen bzw. „verbrauchte“ Luft abzuführen.
  • Je nach Anwendungsfall gibt es Anlagen mit kontrollierter Zuluft (Zuluftanlage), kontrollierter Abluft (Abluftanlage) oder kombinierte Zu- und Abluftanlagen.
  • Die hier installierte Lüftungsanlage: kombinierte Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnungsanlage.
  • Eine Lüftungsanlage ist ausgestattet mit
    • Elektromotoren, die die Lüfter antreiben
    • Filter um Schadstoffe und sonstige Belastungen auszufiltern
    • warmwasser-durchflossene Heizregister für die Heizperiode
    • kaltwasserdurchflossene Kälteregister für die Kühlperiode
    • Ventile für die Regulierung der Temperaturen im Zu- und Abluftbereich
    • Pumpen für den Wassertransport der Wärmeregister
    • Sicherheitseinrichtungen, z. B. Frostschutzüberwachung & Laufüberwachung der Motoren
    • Klappenstellmotore für die Luftwege
  • Die Wärmerückgewinnungsanlage ist ein wabenähnlicher Rotor (Wärmespeicher)
  • Wird sowohl von der Zu- wie auch von der Abluft durchströmt
  • Im Heizbetrieb wird die kalte Außenluft von der wärmeren Abluft (Innentemperaturniveau) vorgewärmt umso Energie beim Erwärmen der Frischluft zu sparen.
  • Im Kühlbetrieb ergibt sich die gleiche Funktion, allerdings wird hierbei die warme Außenluft mit der dann kälteren Abluft vorgekühlt.
  • Technische Daten der Anlage: Luftmenge = 23.000 m³ pro Stunde, dies entspricht in etwa einen dreifachen Luftwechsel pro Stunde

 

Anlagentechnik Heizung / Kälte

  • Versorgung mit Fernwärme der Stadtwerke Ansbach.
  • Die Wärme wird im Heizwerk neben dem Freizeitbad Aquella produziert.
  • Grundlastabdeckung durch zwei Blockheizkraftwerke, die mit Biomethangas betrieben werden. Für die Spitzenlastabdeckung stehen mit Erdgas befeuerte Heizkessel zur Verfügung.
  • Anschlussleistung der Rohrleitungen: 4 MW
  • In der Technikzentrale erfolgt die Wärmeverteilung: zwei Nutzungsphasen: Heizperiode und Kühlperiode
  • Temperatur der gelieferten Fernwärme: 95°C , Temperatur bei der Rückführung: 75°C
  • Heizperiode: Die Fernwärme wird über die Kopplung von zwei Wärmetauschern mit jeweils 2,25 MW auf die Heizungsstationen verteilt. Von den Heizungsstationen wird die benötigte Wärme zu den Unterstationen geführt und von dort geregelt in die statische Heizung, die Lüftungszentralen, Torluftschleieranlagen und Bodenheizungen.
    • Pro Jahr werden ca. 2.250 MWh Wärme während der Heizperiode benötigt.
    • Zum Vergleich: in einem durchschnittlichen Haushalt werden pro m² 15,4 ltr. Heizöl pro Jahr verbraucht. Bei einer 100 m² Wohnung entspricht dies einen Wärmeverbrauch von 14,7 MWh (1 ltr. Heizöl = 9,8 kWh)
  • Kühlperiode: Die Fernwärme wird direkt den Kältemaschinen über Pumpen und Regelventile zugeführt. Für die Kälteerzeugung werden rund 1.250 MWh Wärme pro Jahr benötigt, hieraus entstehen rund 800 MWh Kälte.
    • Das Verhältnis von Wärme zu Kälte beträgt ungefähr 1:1,5.: um 1 MWh Kälte zu erhalten muss dem System 1,5 MWh Wärme zugeführt werden
  • Für die Kälteerzeugung stehen 3 Kältemaschinen mit einer Gesamtkälteleistung von 2 MW zur Verfügung.
  • Für die „Wasser-Lithiumbromid-Absorptions- Kältemaschinen“ wird als „Brennstoff“ Wärme benötigt.
  • Für die gesamte Kälteerzeugung und Verteilung werden pro Jahr rund 230.000 kWh elektrische Energie benötigt.
  • Kälteerzeugung basiert auf dem Vorgang der Verdunstungskälte: Wasser (dient in diesem Fall als Kältemittel) wird auf ein Rohrbündel gesprüht. Durch das Besprühen des Rohrbündels mit Wasser und dem herrschendem Unterdruck innerhalb der Maschine, wird beim Verdunsten des Wassers während dem Auftreffen auf die Rohrbündel, dem Kaltwasserkreislauf innerhalb des Rohrbündels durch Verdunstung, Wärme entzogen.
  • Ausgenommen von kleineren Elektropumpen sind die Vorgänge innerhalb des Absorbers rein chemischer Natur.
  • Erzeugte Kaltwassertemperatur: 6 °C
  • Weitere Komponenten der Kälteerzeugung:
  • 4 x Kühlwasserpumpen mit jeweils 15 KW elektrischer Leistung
  • 4 x Kaltwasserpumpen mit jeweils 15 KW elektrischer Leistung
  • 4 x Rückkühlwerke mit jeweils 15 KW elektrischer Leistung und jeweils 1400 KW Verdunstungsleistung
  • 1 x Kühlwasservorratsbehälter mit ca. 25 m³ Inhalt

 

Anlagentechnik Notstromaggregat

  • Das Notstromaggregat dient bei Stromausfall für die Versorgung der sicherheitstechnischen Einrichtungen
  • Sicherheitstechnische Einrichtungen umfassen
    • die Sprinkleranlage
    • Batterieanlage
    • Fluchtwegbeleuchtung
    • Sicherheitsbeleuchtung
    • Rauch-Wärme-Abzugsanlagen
    • Entrauchungsventilatoren
    • Brandmeldeanlage und Brandschutzeinrichtungen
    • Teile der Gebäudeleittechnik und deren Anlagenteile
  • Das Notstromaggregat befindet sich im ständigen Standby-Modus: bei Ausfall einer der drei Niederspannungshauptverteilungen oder beim Ausfall der Stromversorgung für die Sprinkleranlage erfolgt die automatische Zuschaltung des Notstromaggregats.
  • Motorleistung ca. 440 PS & liefert rund 240 kW elektrische Leistung
  • Bevorratete Tankmenge: insgesamt 1.450 Liter Heizöl, davon 450 Liter im Tagesvorratsbehälter.
  • Treibstoffverbrauch: ca. 30-40 Liter Heizöl pro Stunde mit einer Belastung von ungefähr 75 % der Nennleistung.
  • Theoretische Laufzeit ohne Nachtanken: rund 40 Stunden (bei gefülltem Tank)
  • 24 Stunden Laufzeit sind immer gewährleistet
  • Monatlicher Probelauf unter Betriebsbedingung, um Betriebssicherheit zu erhalten & im Notfall einsatzbereit zu sein
  • Der Probelauf wird in Verbindung mit der Sprinklerprüfung durchgeführt, um das Aggregat unter tatsächlichen Lastbedingungen zu prüfen: hierbei werden alle drei Sprinklerpumpen für eine Stunde eingeschaltet und mit dem Strom aus dem Notstromaggregat betrieben.
  • Fachfirma führt zusätzlich eine jährliche Wartung durch

 

Anlagentechnik Sprinkler

  • Sprinkleranlage: in erster Linie für Entstehungsbrände gedacht, die den Brandherd bereits in der Entstehung derart einzudämmen, bzw. gleich zu löschen, damit dieser nicht auf benachbarte Flächen übergreifen kann
  • Dies ist in 95 % der Fälle möglich
  • Sprinkleranlage schützt folgende Bereiche: Einkaufszentrum, Fachmarkt 1, Fachmarkt 2, Fachmarkt 3 und Parkgarage.
  • Auslösen: Im Sprinklerkopf ist ein Glasrohr integriert, das eine Spezialflüssigkeit und einen geringen Anteil Luft enthält, bei Temperaturanstieg dehnt sich die Flüssigkeit in dem Glas, sobald dieser Luftanteil absorbiert ist, steigt der Druck im Glas schnell an, so dass das Glasrohr zerspringt & den Verschluss des Sprinklers frei gibt.
  • Dadurch Druckabfall im Rohrnetz, welches die Alarmventilstation öffnet & das Wasser aus dem Druckwasserbehälter freigibt
  • Gleichzeitige Aktivierung der Sprinklerpumpe & Alarmierung der Feuerwehr
  • Sprinklerköpfe lösen im Brücken-Center bei einer Temperatur von 68 °C aus.
  • Wasserbevorratung: 1 Druckwasserbehälter & 1 Vorratsbehälter
  • Druckwasserbehälter als Puffer für die Zeit zwischen dem Platzen des Sprinklerkopfes und dem zeitverzögertem Einschalten der Sprinklerpumpe, die danach das Wasser aus dem Vorratsbehälter an die zu löschende Stelle pumpt
  • Löschen: erfolgt mit ganz normalem Leitungswasser: durch die Öffnung des Sprinklerkopfes wird Wasser gedrückt & mit dem „Prallteller“ flächig verteilt
  • Sprinkleranlage ist in zwei Gruppen unterteilt:
    • Nassanlage:
      • für Innenbereich
      • gesamtes Rohrnetz ist mit Wasser befüllt und frostsicher verlegt
      • 10 Bar Wasserdruck
    • Trockenanlage:
      • für Außenbereich (frostgefährdete Bereiche)
      • ab der Alarmventilstation mit Luft statt Wasser gefüllt
      • Luftdruck von 3 Bar, vor Alarmventilstation: 10 Bar Wasserdruck
      • Geringfügig längere Reaktionszeit beim Auslösen, da Luft erst entweichen muss, dies wird mit Schnellöffnern an der Alarmventilstation kompensiert