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Der Business Knigge


Was gehört zur Etikette und was ist unhöflich ? Mmanchmal gelten im Berufsalltag andere UmgangsFormen als im Privatleben. Auch wenn es im Geschäftsleben heutzutage deutlich lockerer zugeht, gehören gute Umgangsformen und Etikette einfach dazu. Wer will sich schon blamieren? Das Business Lounge Magazin hat die wichtige Regeln für einen gefahrlosen Umgang im Berufsleben zusammengefasst und mit Moritz Freiherr Knigge (Foto) gesprochen. Der Nachfahre von Adolph Freiherr Knigge berät Unternehmen in Ethikfragen.

1. Distanz wahren
Auf die nötige Distanz kommt es beim Gespräch an. Klar, im Bekannten- und Freundeskreis rutscht mal schon mal enger zusammen, im Berufsleben ist das tabu. Viele Menschen empfinden es als unangenehm, wenn ihnen eine Person, die sie nicht gut kennen, zu nah kommt. „Der körperliche Kontakt beschränkt sich aufs Händeschütteln zur Begrüßung“, so Moritz Freiherr Knigge. „Joviales Schulterklopfen oder über den Arm streichen sind ein absolutes Tabu im beruflichen Umgang miteinander – vor allem bei weiblichen Gesprächspartnern.“

2. Ruhe bewahren
Es gibt Situationen, wo Menschen am liebsten aus der Haut fahren möchten, weil sie sich maßlos ärgern. Doch wer eine wutverzerrte Miene zieht und schreit, wirkt wenig souverän. „Bringen Sie erst mal Ihre Gefühle unter Kontrolle und suchen Sie dann ein Gespräch unter vier Augen“, rät Knigge. „Weisen Sie Mitarbeiter niemals vor anderen zurecht und der Ton macht die Musik.“

3. Respekt
Egal ob Professor, Doktor oder Raketenwissenschaftler – erst der gegenseitige respektvolle Umgang miteinander macht das Menschschein aus. Wertschätzung gegenüber anderen, egal welcher Herkunft, welcher Bildung oder wie dick die Brieftasche gefüllt ist. „Es gibt nicht die eine Etikette und lassen Sie Ihren Gesprächspartner nicht spüren, dass er, in Ihren Augen, keine guten Manieren hat“, sagt Moritz Freiherr Knigge, dem das auch nicht immer leicht fällt. „Wenn ich beispielsweise auf einem Seminar vom Gastgeber zuvorkommend behandelt werde, aber mitbekomme, dass er die Servicekraft wie den letzten Dreck behandelt, dann macht mich das wütend.“

4. Jeder wird begrüßt
Die Zeiten, in denen Männer Frauen mit einem Handkuss begrüßten, sind lange vorbei – Ausnahmen bilden nur äußerst seltene Anlässe wie beispielsweise ein Besuch bei Queen Elizabeth, aber dieses Ereignis wartet wohl auf die wenigsten Menschen. Und in der Regel ist ein „Angenehm“ besser als „Ich freue mich, Sie kennenzulernen“. Alles andere wirkt aufgesetzt. Das Händeschütteln steht aber nach wie vor hoch im Kurs. „Deutschland hat eine Kultur des Handschüttelns“, meint der Freiherr. „Da müssen Sie durch, egal wie ekelig Sie die Hand Ihres Gegenübers finden. Jeder, absolut jeder Mensch, hat ein Recht darauf, begrüßt zu werden.“

5. Den Rang beachten
Wichtig ist auch die Reihenfolge bei der Begrüßung. Und auch hier unterscheidet sich das Privatleben vom Berufsalltag. Privat heißt es: Ladies first. Im Job wird immer erst die ranghöchste Person begrüßt, auch wenn eine Dame anwesend ist. Danach gilt: Ältere Personen werden vor jüngeren und Damen vor Herren gegrüßt. „Ganz schlimm finde ich es, wenn Männer eine ausgestreckte Hand zurückweisen mit dem Hinweis auf die Anwesenheit einer Frau. Das ist eine unhöfliche Zurechtweisung und man benutzt die Dame als Objekt für das Angeben mit der eigenen Etikette“, so Moritz Freiherr Knigge. „Meine Grundregel ist: Gehe an keiner ausgestreckten Hand vorbei, egal welches Geschlecht oder welchen Rang mein Gegenüber hat.“


Quelle: Business Lounge Magazin

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