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Natur pur beim Waldtag des Montessori-Kindergartens

Nicht nur ein Highlight für die Kids

Kinderlachen und freudige Gesichter erwarten mich, als ich am Freitag, 26. April 2019 den Montessori-Kindergarten Ansbach auf dem Zeilberg Spielplatz bei ihrem „Waldtag“ besuche.

Ich treffe heute die zwei Gruppen des Montessori-Kindergartens aus der Karolinenstraße und der neu gegründeten Gruppe aus der Brauhaus Straße. Insgesamt wären es eigentlich 31 Kinder, aber aufgrund von Urlaubszeit und Krankheit sind es heute 18 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren und sieben Aufsichtspersonen. Der Waldtag findet regelmäßig im Montessori-Kindergarten statt. Die nächsten sind im Mai und Juni. Eine ganze Waldwoche findet zum sechsten Mal im Juli statt.

Ein klassischer Waldtag startet für die Erzieherinnen um 7 Uhr morgens am Zeilberg, um 8 Uhr kommen die Kinder. In der ersten Stunde bereiten sich die Pädagoginnen vor und müssen leider auch den Spielplatz teilweise von Müll und Scherben befreien. Wenn alle zusammen sind, beginnt der Tag mit einem Morgenkreis. Hier werden noch mal die Regeln für den Waldtag besprochen, dazu gehört z. B. ein imaginärer Zaun, den die Kinder nicht überschreiten dürfen oder, dass sich Kinder bemerkbar machen müssen, wenn ihr Namen gerufen wird. Frau Karg (Stellvertretende Leiterin des Montessori-Kindergarten Ansbach) erklärt mir, dass Kinder die schon öfters am Waldtag mitgemacht haben auf die Kleineren und neuen Kinder mit aufpassen und ihnen so die Regeln gleichzeitig vermitteln.

Nach dem Morgenkreis wird erst mal auf dem Spielplatz gespielt, getollt, rumgerannt und der komplette Platz ausgenutzt. Dazu nehmen die Aufsichtspersonen keine Spielsachen vom Kindergarten mit, nein, die Kinder sollen  die Dinge aus der Natur wahrnehmen. Sie spielen mit Blätter, sammeln Steine oder Nüsse und vermissen dabei keinerlei Spielsachen. Wenn genug gespielt wurde, geht es zusammen in den Wald.

„Der Platz ist einfach perfekt. Hier ist es wunderschön, wir können im Wald direkt an einem Bach entlang laufen und einen kleinen Weiher haben mir auch schon entdeckt“, erklärt Frau Karg. Danach gibt es Mittagessen, heute z. B. Wienerle und Semmeln. Um 14 Uhr holen die Eltern dann ihre kleinen Abenteurer wieder ab. Meist sind alle recht müde, weil die Kinder die ganze frische Luft nicht gewohnt sind.

Der Waldtag findet bei jedem Wetter statt, egal ob es regnet oder die Sonne scheint. Außer es ist ein Unwetter gemeldet. Zur besseren Sichtbarkeit tragen die Kinder Warnwesten, was ich sehr gut finde: so kann man die Kinder von anderen Kindergruppen auf dem Spielplatz unterscheiden.

Der Waldtag ist auch ein Highlight für die Kindergärtnerinnen, die sich speziell für diesen Tag vorbereiten und mit den Kindern spielen und tollen.  Das darf auch mal dreckig und matschig werden. „Es ist eine wirkliche Naturerfahrung … das kennen viele Kinder gar nicht mehr“, so Frau Karg. So werden teilweise Schiffchen gebaut und auf dem Bach fahren gelassen oder Farben aus Naturstoffen hergestellt und damit Baumrinden bemalt. Das Zusammenspiel zwischen den zwei Gruppen ist sehr harmonisch, meinst unkomplizierter als im Kindergarten selbst, wo es schonmal kleine Reibereien zwischen Kindern geben kann. In der Natur kommen die Kinder meist besser miteinander aus.

Die Kids sind wirklich zufrieden und genießen es, einen ganzen Tag in der Natur zu verbringen. Womit die Erzieherinnen aber ein kleines Problem haben ist, dass das ganze Equipmet und die Sachen der Kinder während dem Waldspaziergang am Spielplatz unbeaufsichtigt ist. Hierzu muss immer eine Erzieherin abgestellt werden, die dann bei der Abendteuertour fehlt. Eine Lösung wäre ein kleiner Container oder Koffer, die man absperren könnte und mobil sind. Vielleicht findet sich auf diesem Wege einen Sponsor, der das ermöglicht.

Ich war zwar nur eine Stunde mit den Kindern draußen, aber für mich war es eine wunderschöne Erfahrung, die Kinder so frei und freudig in der Natur spielen zusehen. Das hätte ich mir zu meiner Kindergartenzeit wohl auch gewünscht, aber umso toller finde ich es, dass die Kinder heute von Handy, TV und sonstigem kommerziellen Spielzeugen weg und hin in die Natur geführt werden.


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