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Mehr Platz für kranke Kinder – Bezirksklinikum Ansbach

Am Donnerstag (2. Mai 2019)  weiht die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im Bezirksklinikum Ansbach ein neues Gebäude ein. Rund 15,7 Millionen Euro sind verbaut worden, davon werden rund 12,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert. Damit ist die Enge der letzten Jahre vorbei und die Klinik kann zusätzliche Therapien anbieten.

Am 29. Mai 2016 ging ein schweres Unwetter mit starkem Regen und Hagel über Ansbach nieder, der große Schäden in der ganzen Stadt anrichtete. Die Jugendstation der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters war damals in einem Containerbau untergebracht. Der Hagel zerstörte die Außenhaut, so dass Wasser in das Gebäude eindrang. Noch in der Nacht evakuierte die Werkfeuerwehr die jungen Patienten. Der Containerbau war nicht mehr zu retten. Durch die schnelle Zusammenarbeit zwischen Klinikleitung, Mitarbeitern der Station sowie des Baumanagements konnte ein anderes Gebäude am Standort kurzfristig umgebaut und bereits wenige Wochen nach dem Unwetter von den Patienten bezogen werden.

Die grünen Platten an den Fenstern sind aus einem natürlichen Rohstoff und verändern je nach Lichteinfall ihre Farbe.

Parallel gab es bereits erste Pläne für einen Neubau, der ursprünglich aber erst später realisiert werden konnte. Diese wurden nun ausgearbeitet und der Antrag ein Jahr früher als geplant beim Bayerischen Gesundheitsministerium eingereicht. Nach den dramatischen Ereignissen in der Hagelnacht wurde dieser Antrag sehr schnell genehmigt, so dass nicht einmal ein Jahr nach dem Unwetter Ende März 2017 der Spatenstich stattfand.

Die Gründung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie im Bezirksklinikum Ansbach geht auf das Jahr 1998 zurück, begonnen wurde mit einer Institutsambulanz. Danach wurde der Bereich kontinuierlich ausgebaut: 2001 kam eine Tagesklinik hinzu, seit 2004 gibt es ein stationäres Behandlungsangebot. Rund 150 Mitarbeiter arbeiten in den verschiedensten Berufsgruppen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, von Ärzten, über Psychologen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden, Motopäden, Erziehern bis hin zu den Arzthelferinnen und Kinderkrankenschwestern. Diese unterschiedlichen Experten behandeln in komplexen Teams die Kinder und Jugendlichen – je nach Erkrankung. Das Behandlungsspektrum umfasst alle kinder- und jugendpsychiatrischen Krankheitsbilder, wie Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, Depressionen, Entwicklungs- und Anpassungsstörungen, Psychosen, Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen, emotionale Störungen, Tics oder Autismus. Von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr werden hier junge Patienten behandelt, die schwerpunktmäßig aus den Landkreisen Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim stammen.

Neu ist die Aufnahmestation mit 13 Betten, zu der auch ein beschützender Bereich mit sechs Betten gehört. Dort können nun schwer betroffene Kinder und Jugendliche in akuten Krisensituationen untergebracht und betreut werden. Auch spezielle Therapieangebote, wie der Musikraum, ein Fitnessraum oder das Videolabor für die Arbeit mit Eltern und Säuglingen sind hier untergebracht.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie verfügt nun über 43 stationäre Betten, 15 tagesklinische Plätze sowie zwei Institutsambulanzen am Bezirksklinikum Ansbach und seit Anfang 2018 in Neustadt / Aisch. In den 21 Jahren des Bestehens der Klinik wurden rund 10.000 Patienten behandelt, davon über 90 Prozent ambulant.

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