Anzeige

Stein: +++ Seniorin bestohlen – Polizei warnt vor „Zetteltrick-Masche“ +++

(172) Am Sonntagnachmittag (03.02.2019) wurde eine 87-Jährige in Stein (Lkr. Fürth) Opfer zweier Trickdiebe. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise und gibt Verhaltenstipps zur Vermeidung solcher Situationen.

Um 15:00 Uhr klingelte eine bislang unbekannte Frau an der Wohnungstür der Seniorin im Goethering und bat diese in ihrem Namen, einen Nachrichtenzettel für eine Nachbarin zu schreiben. Daraufhin ließ die Seniorin die Unbekannte bereitwillig in ihre Wohnung, um in der Küche den besagten Zettel zu schreiben. Aller Wahrscheinlichkeit nach verschaffte sich währenddessen eine weitere Person über die nur angelehnte Tür Zutritt zur Wohnung.

Als das Opfer auf Geräusche im Wohnzimmer aufmerksam wurde, hinderte die aufdringliche Täterin die Geschädigte daran die Küche zu verlassen, indem sie sich ihr in den Weg stellte und ein großes mitgeführtes buntes Tuch ausbreitete, um die Sicht in Richtung Wohnzimmer zu nehmen. Kurz darauf verließ die Frau die Wohnung. Der Geschädigten fiel sofort auf, dass im Wohnzimmer die Schrankwand durchsucht und Bargeld in Höhe von mehreren Hundert Euro gestohlen worden war. Sie verständigte unverzüglich die Polizei. Das flüchtige Duo konnte jedoch im Umfeld der Wohnung nicht mehr angetroffen werden.

Beschreibung:

Etwa 40 Jahre alt, ca. 165 cm groß, kräftige Statur, sprach Hochdeutsch und war mit einer dunkelblauen Winterjacke bekleidet. Von der zweiten Person liegt keine Beschreibung vor.

Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken kam zur Spurensicherung vor Ort. Die weiteren Ermittlungen übernimmt das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg. Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112-3333.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor „Gefahren an der Haustür“:

Erstes Ziel aller Trickdiebe und -betrüger an der Haus- oder Wohnungstür:
Sie wollen eingelassen werden, damit sie mit dem Opfer allein sind. So brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten. Vortäuschung einer Notlage mit Appell an die Hilfsbereitschaft, Vortäuschung einer Befugnis, die Wohnung betreten zu dürfen oder Vortäuschung einer persönlichen Beziehung – das sind im Grunde die drei gängigen Vorwände, die schauspielerisch begabte Tricktäterinnen und Tricktäter in ständig neuen Varianten verwenden.

Tipps:

– Bei angeblicher Notlage anbieten, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser) hinauszureichen – dabei Tür gesperrt lassen.

– Nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegennehmen.

– Besucher vor dem Öffnen der Tür ansehen (Türspion, Blick aus dem Fenster), Türsprechanlage und Türspaltsperre benutzen.

– Bei unbekannten Besuchern Nachbarn hinzuziehen oder Besucher zu späterem Termin bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

– Gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch wehren (laute Ansprache, Hilferuf).

– Sollten Sie trotz aller Vorsicht Opfer dieser dreisten Vorgehensweisen geworden sein, verständigen Sie umgehend die Polizei und erstatten Anzeige. So ist es möglich, Fahndungen schon kurz nach dem Vorfall einzuleiten und damit die Chancen auf die Festnahme der Täter zu erhöhen.

 

Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken